Die Messe folgt, abgesehen von einer Auslassung im Credo, dem traditionellen lateinischen Text, Ordinarium Missae. Wenn die liturgischen Inhalte und Formen ihre kollektive Selbstverständlichkeit lange verloren haben, ist die Vertonung noch als persönliche Auseinandersetzung möglich, in zweifacher Hoffnung. Mit unserer auf vermeintliche Sachzwänge fixierten Rationalität sind wir bereit, die Erde preiszugeben. So ist die Suche nach höherer Vernunft utopisch, aber von existentieller Notwendigkeit.
Wolfgang von Schweinitz
Wolfgang von Schweinitz wurde 1953 in Hamburg geboren. Er begann 1968 ein Studium der Musiktheorie und Komposition bei Esther Ballou an der American University in Washington D. C., setzte es in den Jahren 1970-73 bei Ernst Gernot Klussmann an der Staatlichen Musikhochschule in Hamburg fort und beendete es 1973-75 bei György Ligeti.
Danach arbeitete er für ein Jahr im "Center for Computer Research in Music and Acoustics" in Stanford, Kalifornien. Es folgten einige ausführliche Reisen, wonach er in München und 1978/79 als Stipendiat in der Villa Massimo lebte. 1980 war er Dozent bei den Darmstädter Ferienkursen. Zwei Jahre wohnte und arbeitete er in Berlin und zog 1981 aufs Land, zunächst nach Niedersachsen in die Lüneburger Heide und schließlich nach Schleswig-Holstein, wo er seither freischaffend am Eiderdeich lebt.
Preise und Auszeichnungen
1972-77 Studienstiftung des deutschen Volkes
1975 Bach-Preis-Stipendium der Freien und Hansestadt Hamburg
1976 Förderungspreis der Stadt Stuttgart für junge Komponisten
1978/79 Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom
1979/80 Stipendium Hamburger Rotarier
1981 Förderungspreis Musik der Akademie der Künste Berlin
1986 Schneider-Schott-Musikpreis Mainz
(Stand: 1988)
Messe
für Soli, Chor und Orchester, op. 21 (1981-83)
1 I Kyrie
2 II. Gloria
3 III. Credo
4 IV. Sanctus
5 V. Benedictus
6 VI. Agnus Dei
Cherryl Studer, Sopran - Gabriele Schreckenbach, Mezzosopran
William Pell, Tenor - Boris Carmeli, Bass
RIAS-Kammerchor - Ltg. Uwe Gronostay
Radio-Symphonie-Orchester Berlin
Ltg. Gerd Albrecht