Erscheinungsjahr: 1993 WER 6520 2 Bestellen
1-2 Violinkonzert in zwei Sätzen
3-10 Diaphainon
11-13 Gralbilder
Die Resonanz auf meine Musik, spürbar in Gesprächen und Briefen, zeigt mir, dass es möglich ist, nicht nur Eingeweihte in zeitgenössischen Elfenbeintürmen anzusprechen, sondern auch junge Menschen und Erwachsene aus allen Schichten. Als Komponist und Musiker wende ich mich gegen die Starrheit und Fixiertheit unseres Musikbetriebs, gegen die bloße "Bewahrung" oder Intellektualität als Absicherung vor tieferen Erfahrungen.
Peter Michael Hamel
Es gibt keinen Komponisten in seiner Generation, der die Herausforderungen außereuropäischer Musik so intensiv gelebt und kompositorisch ins Werk gesetzt hätte, wie Peter Michael Hamel. Und die Vielperspektivität seines kompositorischen Oeuvres widerspiegelt einerseits eine komplexe Persönlichkeitsstruktur, andererseits aber auch eine vielschichtige sozio-musikalische Situation, der sich Hamel von Anbeginn stellte.
Wolfgang Burde
Ein Zentralbegriff für Hamel war und ist das "harmonikale" Denken - die Intention der Vereinheitlichung heterogener Elemente, der Konfliktüberwindung, ja Heilung durch eine neue multikulturelle Geistigkeit/Geistlichkeit (die religiöse Dimension solcher Musikalität darf nicht unterschlagen werden). Hamels Streben nach Harmonie, Konfliktfreiheit, Schönheit ... machte, auf einer neuen Entwicklungsstufe, Verdrängtes und Unerledigtes namhaft... Hamels Musik wurde reicher, komplexer, konfliktuöser, sie näherte sich dem avantgardistischen Ton, ohne freilich auf das harmonikale Urvertrauen je ganz zu verzichten.
Hans-Klaus Jungheinrich
1947 | Geboren am 15. Juli in München |
Klavierspiel seit dem 5. Lebensjahr, später Unterricht in Violine, Violoncello und Horn | |
1965-70 | Studium: Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik in München bei Fritz Büchtger und Günter Bialas; Musikwissenschaft bei Thrasybulos Georgiades und Carl Dahlhaus; Soziologie und Psychologie in München und Berlin |
1969-74 | Zusammenarbeit mit Josef Anton Riedl (multimediale Projekte), Morton Feldman, Luc Ferrari und Carl Orff |
1970 | Mitgründung der Improvisationsgruppe "Between" |
1972 | Kompositionspreis der Schweizer Stiftung "Alte Kirche Boswil" |
1974 | Förderpreis der Stadt Bonn zum Beethovenfest |
1975 | Förderpreis für junge Komponisten, Stuttgart |
1976 | Buchveröffentlichung "Durch Musik zum Selbst" |
1977 | Musikpreis der Stadt München |
1978 | Mitgründung des "Freien Musikzentrums" in München |
1979-80 | Stipendiat der Deutschen Akademie "Villa Massimo", Rom |
1981 | Förderpreis der GEMA-Stiftung |
1982-85 | Vortragsreisen durch Europa, USA und Asien |
1983 | Auftragswerke für die Berliner Festwochen und die Salzburger Festspiele |
seit 1984 | Instrumentations- und Phänomenologie-Studien bei Sergiu Celibidache |
1984 | Preisträger beim International Rostrum of Composers, Paris |
1985-86 | Composer in residence des "Arts CounciI Ireland" |
1988 | Composer in residence des Schleswig Holstein Musikfestivals |
Schwabinger Kunstpreis der Stadt München | |
1989-93 | Konzertreisen mit eigenen Werken für präpariertes Klavier und Pfeifenorgel (u.a. New York, Toronto, Seoul, Bombay, Dublin, Paris, Rom, Glasgow, Wien, Dresden, Leipzig) |
(Stand: 1993) |
Violinkonzert in zwei Sätzen (1986/89)
1 I. Toccata
2 II. Adagio/Scherzo
Christiane Edinger, Violine
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Alicja Mounk
Diaphainon (1973/74)
Materialien zu einer integralen Musik für Orchester
in memoriam Jean Gebser
3 I. Atomisierung (mental)
4 II. Evokation (magisch)
5 III. Gegenwärtigung des Ursprungs (archaisch)
6 IV. Seelentraum (mythisch)
7 V. Distanzierung (konkret)
8 VI. Fundamente im Seinsgrund (aperspektivisch)
9 VII. Wahrnehmung - Wahrgebung (apperzeptiv)
10 VIII. Manifestation (diaphon/integral/zeitfrei)
Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Leitung: Hans Zender
Gralbilder
für Orchester (1981/82)
11 I. Luzifers Sturz
12 II. Christus am Kreuz
13 III. Der höchste Ort
Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks
Leitung: Gerd Albrecht