Erscheinungsjahr: 1990 WER 6509 2 Bestellen
1-7 Erste Sinfonie Tu Solus
8 Zweites Streichquartett tempi notturni
Bis vor wenigen Jahren noch kannten Heinz Winbeck nur Eingeweihte als eigenbrötlerischen Bayern, der sich kaum in irgendeine Stilschublade einordnen ließ. Seit 1984 aber, seit der Uraufführung seiner "Ersten Sinfonie", die im Jahr darauf in einer Neufassung abermals Aufsehen erregte, waren plötzlich viele hellhörig und neugiereig geworden. Bald folgten die "Zweite Sinfonie" für Saarbrücken und die "Dritte" für München: da mußte die Musikwelt plötzlich wahrnehmen, daß sie bisher einen bedeutenden, wichtigen, ganz und gar unorthodoxen Komponisten übersehen hatte. (Denn aufregend gute Musik war ihm, wie es etwa das "Zweite Streichquartett" beweist, auch schon vor seinen Sinfonien eingefallen.)
Winbecks Partituren sind schwer in irgendeiner "Schule" unterzubringen, sie ordnen sich keinen Dogmen unter, keiner Stilrichtung. Er erlaubt sich, ein subjektiver Komponist zu sein. Mit großem Ungestüm und ebensoviel Sensibilität begibt er sich als ganz und gar heutiger Mensch in den Bannkreis der Musik früherer Zeiten - "die Nähe zu den Werken der Vergangenheit passiert mir nicht, ich stelle bewusst her".
"Ich kann nichts anderes sagen, als daß ich buchstäblich nur das zu Papier bringe, das, würde ich es nicht tun, mich zersprengte."
Diese offengelegte Innenwelt oder - wie es Franz Hummel sagt - die Bannmeile dieser Musik sollte meiden, wer sich nicht unbefangen einlassen kann.
1946 | am 11. Februar in Piflas bei Landshut geboren; entstammt dem niederbayrischen Bauern- und Arbeitermilieu |
1964 | Beginn des Studiums am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium, unter anderem bei Magda Rusy (Klavier) und Fritz Rieger (Dirigieren) |
1967 | Fortsetzung des Studiums an der Staatlichen Hochschule für Musik in München, bei Jan Koetsier (Dirigieren), bei Harald Genzmer und vor allem Günter Bialas (Komposition) |
1973 | Staatsexamen in Kompositionslehre |
1974 | Vier Jahre Schauspielkomponist und Kapellmeister am Theater Ingolstadt und bei den Luisenburg-Festspielen |
1980 | Lehrauftrag an der Münchner Musikhochschule |
1981/82 | Sechsmonatiger Aufenthalt in Paris |
1988 | Professor für Komposition an der Musikhochschule Würzburg |
Composer in residence beim Cabrillo Festival in Kalifornien | |
Preise und Auszeichnungen | |
1. Preis beim Kompositionswettbewerb für Kammermusik in Hitzacker (1974), 2. Preis in Hitzacker (1980), Förderpreis der Stadt München (1981), Stipendium des Freistaates Bayern für einen halbjährigen Paris-Aufenthalt in der Cité Internationale des Arts (1981/82), Förderpreis der Stadt Berlin (1985). Heinz Winbeck lebt in Landshut. Er arbeitet derzeit (1989) an seiner Vierten Sinfonie. |
(Stand: 1990)
Erste Sinfonie Tu Solus
(1983, Neufassung 1985)
Dem Andenken an Sophie Scholl
1 Martellato marziale
2 Molto rubato (lento) e dolcissimo / Takt 243
3 Meno mosso e tranquillo fantastico / Takt 501
4 Meno mosso / Takt 545
5 A tempo / Takt 573
6 Adagio / Takt 751
7 Tempo 1 / Takt 797
Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken
Leitung: Dennis Russel Davies
8 Zweites Streichquartett tempi notturni
(1979)
Mannheimer Streichquartett