Erscheinungsjahr: 2000 WER 6547 2 Bestellen
1-3 Konzert für Violoncello und Orchester
4-8 I. Streichquartett
9-11 Konzert für Klavier und Orchester
12 Canto per Violino solo
Der Komponist Claus-Steffen Mahnkopf gehört zu den profiliertesten Musikdenkern seiner Generation: essayistisch über Musik nachdenkend und sich der Tradition und des Status quo des abendländischen Komponierens versichernd, sowie kompositorisch in Musik denkend und Perspektiven der Musik des 21. Jahrhunderts entwerfend. Eine Musik, die sich der darin liegenden Verantwortung stellt, kann keine Musik für die Insel sein. Um Spiegel des Menschen sein zu können, muss sie die Widersprüche der Gesellschaft seismographisch aufzeichnen und in Faszination und Abwehr gleichermaßen zu gestalten versuchen.
Mahnkopf entwickelt unter anderem in den hier zum ersten Mal dokumentierten Hauptwerken - dem Oboenkammerkonzert Medusa (1990-1992) und dem Kammerkonzert (1995-96) - eine multiperspektivische Kompositionsweise, bei der absolute Individuierung von Gestalten und totale Polyphonisierung sich in der imaginären "Kammer" des musikalischen Anspruchs kreuzen. Mit diesem komplexen "Konzert" im Sinne einer Einheit virtuoser und radikaler Eigenständigkeiten verwirklicht sich aufs Neue der paradoxe Anspruch von Musik: Indem er sich hörend in der Komplexität des musikalischen Weltentwurfs behauptet, erfährt der Hörer Aufklärung durch Ausdruck.1962 | am 22. Oktober in Mannheim geboren |
1984 | Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie an den Universitäten Heidelberg, Freiburg und Frankfurt; Kompositionsstudium bei Brian Ferneyhough |
seit 1985 | Internationale Preise und Auszeichnungen |
seit 1986 | Aufführungen auf internationalen Festivals (Europa und USA); Porträtkonzerte in Mannheim, Hamburg, Freiburg, Darmstadt (Ferienkurse 1992), Stuttgart (1993 und 1996), Bludenz, München, Baden-Baden und Rom |
1987 | Studium an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg: Komposition bei Klaus Huber und Emmanuel Nunes, Musiktheorie bei Peter Förtig, Klavier bei James Avery |
1988-94 | Dozent der Darmstädter Ferienkurse |
1989 | Magister Artium, Philosophieexamen bei Jürgen Habermas, Soziologieexamen bei Ludwig von Friedeburg |
1990 | Gaudeamus Prize (für Interpénétrations); Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg; Promotionsstipendium des Landes Hessen |
1990-95 | Lehrbeauftragter an der Universität Freiburg |
1991 | composer in residence der Hamburgischen Staatsoper; Stipendium der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF |
1992 | Hochschulabschluss in Komposition und Theorielehrerexamen |
1992-96 | Lehrstuhlvertretung an der Staatlichen Hochschule für Musik Freiburg. |
1993 | Promotion zum Doktor der Philosophie (Frankfurt am Main); 1. Preis beim Stuttgarter Förderwettbewerb (für Medusa) |
1994 | Baldreit-Stipendium der Stadt Baden-Baden; erste Buchveröffentlichung |
1995 | Gründung der Gesellschaft für Musik und Ästhetik |
1995/96 | Stipendium der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart |
seit 1997 | Mitherausgeber von Musik & Ästhetik |
1997/98 | Stipendiat des Landes Niedersachsen |
1998 | Siemens-Förderpreis; Stipendium der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF |
1998/99 | Studienaufenthalt Villa Massimo, Rom |
2000 | Musiktheater Angelus Novus (Münchener Biennale) |
1 Pegasos (1991)
für Cembalo
David Adams, Cembalo
2 Kammerkonzert (1995-96)
für Klavier und Kammerensemble
Eun Ju Kim, Klavier
Ensemble SurPlus
Leitung: James Avery
3 »il faut continuer« (1989/90)
für Kammerensemble
Ensemble SurPlus
Leitung: James Avery
4 Trema I (1994)
für Schlagzeug
Pascal Pons, Schlagzeug
5 kleine Lakunaritäten (1994-1995)
für Klavier
5 Nr. 1
6 Nr. 2
7 Nr. 3
8 Nr. 4
9 Nr. 5
Till A. Körber, Klavier
10 Medusa (1990/92)
für Oboe und Kammerorchester
Peter Veale, Oboe
Ensemble SurPlus
Leitung: James Avery
11 Trema II (1994)
für Schlagzeug
Pascal Pons, Schlagzeug
12 memor sum (1998)
für Viola
Bodo Friedrich, Viola
13 Trema III (1994)
für Schlagzeug
Pascal Pons, Schlagzeug