

Deutscher Musikrat gemeinnützige Projektgesellschaft mbH
Edition Zeitgenössische Musik
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Gerardo Scheige
Sina Miranda
Zur Musik
Mit jedem neuen Stück kommt der junge Müller-Wieland eine Meile auf seiner künstlerischen Entwicklung voran. Neue Anregungen aus Amerika, Frankreich und Italien nähren seine Vorstellungskraft, und so entstehen diese gewaltigen, norddeutschen Klangblöcke und -wellen von großer Vehemenz, voller Optimismus, guter Laune und Allegria.
Hans Werner Henze
Unverkennbar sind die Spuren des Lehrers und Mentors Hans Werner Henze im Schaffen Jan Müller-Wielands, insbesondere hinsichtlich seines Traditionsverständnisses. Geht es ihm doch nicht um die radikale Auflösung überkommener Formen und Techniken, sondern um deren Einbeziehung und Weiterentwicklung in der zeitgenössischen Musik.
Mit Henze teilt Müller-Wieland auch eine starke Affinität zu literarischen Vorlagen. Die in fast jedem Werk vorder- oder hintergründig vorhandene Idee des Szenischen - der Komponist spricht dabei von Theatermusik - schlug sich auch in zahlreichen gewichtigen Werken für die Bühne nieder, vornehmlich in Form von Kammeropern. Selbst in der reinen Instrumentalmusik findet sich eine von der Sprache induzierte Melodik, eine vom Wort bestimmte Gestik.
Ob in herkömmlichen Gattungen wie Sinfonie, Instrumentalkonzert und Streichquartett oder in ungewöhnlichen Besetzungen - stets erprobt der junge Komponist neue Klangmöglichkeiten, besonders unter Verwendung verschiedenartiger Schlaginstrumente. Daneben spielt für ihn auch die rhythmische Organisation seiner Partituren eine wichtige Rolle.
So vielfältig in Gattung, Stilistik und Instrumentation Müller-Wielands Werke auch sind, es geht ihm letztlich um Empfindungen, Assoziationen, Bilder, Szenen und Texte. Er transportiert sie durch das Vertonen auf eine Wirklichkeitsstufe so wie er sie erlebt.
Helmut Peters
Programm der CD
Lebenslauf
1966 | am 30. März in Hamburg geboren | |
1986-91 | Studium an der Musikhochschule Lübeck: Komposition bei Friedhelm Döhl und Kontrabass bei Willi Beyer | |
1988-91 | Dirigierassistent an der Musikhochschule Lübeck | |
Gleichzeitig externes Aufbaustudium bei Hans Werner Henze an der Kölner Musikhochschule und in Rom | ||
1987 | Förderpreis der Südwestfälischen Philharmonie | |
1989 | Förderpreis der Hansestadt Lübeck | |
1991 | Stipendiat der Cité des Arts, Paris | |
Stipendiat des Tanglewood Music Center in Boston | ||
1992/93 | Stipendiat der Villa Massimo in Rom | |
1993 | Stipendium des Bach-Preises der Freien und Hansestadt Hamburg | |
Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals | ||
1994 | Jury-Mitglied des BMW-Musiktheaterpreises der 4. Münchener Biennale | |
Förderpreis des Berliner Senats | ||
1995 | Einladung zum Internationalen Chormusiksymposium in Ljubljana (Slowenien) | |
Jan Müller-Wieland lebt seit 1993 freischaffend in Berlin | ||
(Stand: 1997) |
Werkliste
(Auswahl) | ||
Orchesterwerke | ||
1986 | Zwei Stücke | |
für Kammerorchester | ||
1986/87 | Symphonie Nr. 1 | |
für Orchester | ||
1987 | Serenade "Auf Hermannshöh" | |
für Streichorchester | ||
1988 | Symphonie Nr. 2 | |
für Orchester | ||
1986/89 | Symphonie Nr. 3 | |
für Sopran, Klavier und Orchester nach einem Yamin-Gedicht von Peter Härtling | ||
1989 | Der Revolutionsplatz | |
Imaginäre Theaterszene nach dem Schluß aus Georg Büchners "Dantons Tod" | ||
für Kammerorchester | ||
1991 | Zwei kurze Träume für die Bläser einer Stadtkapelle | |
Poem des Morgens | ||
für großes Orchester | ||
1992 | Konzert für Marimbaphon und 15 Solostreicher | |
1993 | Sonnets from the Portuguese | |
Kantate für Sopran, Bariton, gemischten Chor und großes Orchester nach Gedichten von Elizabeth Barrett-Browning | ||
Symphonie Nr. 4 | ||
für Orchester | ||
1994 | Konzert für Vibraphon und 14 Instrumentalisten | |
Kammermusik | ||
1985 | Novellen | |
für Klavier | ||
1980 | Défilé | |
für Violine, Violoncello und Klavier | ||
En passant | ||
für Violine und Klavier | ||
Prélude | ||
für Klavier | ||
Sonor | ||
für Kontrabass solo | ||
Nachtmusik | ||
für Kontrabass solo | ||
1987 | Klavierstück | |
Trio | ||
für drei Gitarren | ||
1987/88 | Capriccetti | |
für Klavier | ||
1988 | Animato | |
für 6 Kontrabässe | ||
Bassotrio '88 | ||
für Viola, Violoncello und Kontrabass | ||
1989 | Vier kleine Klavierstücke für Kinder, die nicht groß werden wollen | |
narrativo e sonnambulo | ||
für 4 Streicher, 2 Holzbläser, Schlagzeug und Klavier | ||
1989 | ecstatic and instinctive | |
für 2 Klaviere und 2 Schlagzeuger | ||
1990 | Moresca | |
für 4 Posaunen | ||
Saltarello | ||
für Kontrabass und Akkordeon | ||
Drei Marionettenstücke | ||
für 4 Saxophone | ||
1991 | Marimbaduo | |
für 2 Marimbaphone | ||
Sieben Winde | ||
für Gitarre solo | ||
Allegria | ||
für 7 Instrumente | ||
1992 | Schlagzeugtrio | |
Streichquartett | ||
Vier Pastelle | ||
für Marimbaphon solo | ||
Bläserquintett | ||
1993 | Valle gaudente | |
für Klavier | ||
Sieben Bagatellen | ||
für Marimbaphon und Violoncello | ||
1994 | Sonate für Flöte, Harfe und drei Streicher | |
Sonate für Violoncello und Klavier | ||
Drei Klavierminiaturen | ||
für die Spieluhrenwalze einer Glasskulptur des Bildhauers Raimund Kummer | ||
Drei Violoncello-Fantasien für Kinder | ||
1995 | Epitaph für David Aldred | |
für Klavier | ||
Invention | ||
für Flöte, Posaune und Klavier | ||
Choral | ||
für 4 Posaunen | ||
Sonate für zwei Violoncelli | ||
Streichoktett in einem Satz | ||
Vokalmusik | ||
1985/87 | Yamin | |
Melodramatischer Liederzyklus für Sopran, Tenor, 2 Klaviere, 2 Kontrabässe und Schlagzeug | ||
nach Gedichten von Peter Härtling | ||
1989 | Tre canzoni su liriche di Michelangelo Buonarotti | |
für Tenor und Klavier | ||
1990 | Der Mond ist aufgegangen | |
Abendlied für Gesang und Klavier nach Matthias Claudius | ||
1993 | Flanzendörfer-Wrackmente | |
für Bariton und Streichquartett (2. Streichquartett) | ||
1994 | Drei Lieder | |
für Sopran und Klavier nach Gedichten von Hans-Christian Kirsch | ||
1995 | Der Dichter | |
Lyrisches Intermezzo XVI von Heinrich Heine | ||
für Sopran und Klavier | ||
1996 | Drei Gedichte von Birgit Feusthuber | |
für Mezzosopran, Flöte, Viola und Harfe | ||
Musiktheater | ||
1990/91 | Das Gastspiel | |
Komische Oper in 1 Akt | ||
für 7 Sänger, 3 Pianisten und 3 Schlagzeuger nach Frank Wedekinds Posse "Der Kammersänger" | ||
1991/92 | Kain | |
Kammeroper in 4 Szenen nach der Überlieferung aus dem Alten Testament | ||
1995 | Die Versicherung | |
Traum in zwei Phasen nach einem frühen Drama von Peter Weiss | ||
für Sänger, Tänzer, Tonbänder und großes Orchester | ||
1996 | Die Nachtigall und die Rose | |
Kammeroper in 1 Akt | ||
für 7 Sänger und 7 Instrumentalisten nach einem Märchen von Oscar Wilde | ||
Chormusik | ||
1993 | Three Sonnets by William Shakespeare | |
für gemischten Chor | ||
(Stand: 1997) |